Sehenswertes / Besonderes

Engstlenalp / Schwarzental
Die Engstlenalp ist umgeben von einem wunderschönen Wandergebiet mit einzigartiger Natur
«Jungibäch», die weltbekannten Wasserfälle 

Gental / Wagenkehr
Alpkäsereien im Gental

Wyler
Landgasthof Tännler seit 1633 von der Familie Tännler geführt. Der Platz war schon zu römischer Zeit ein Handels- und Umschlagplatz 

    Wegbeschreibung Engstlenalp - Wiler

    Am Parkplatz vor dem «Hotel Engstlenalp» beginnt der Abstieg in das stufenförmige, von Gletschern gestaltete Gental, mit dem Etappenziel Innertkirchen. Der alte Saumpfad schlängelt sich abseits der Strasse hinab durch aufgelockerten Arvenwald, der allmählich von Bergtannen abgelöst wird. Auf mehreren Wegabschnitten verläuft er auf historischer Steinplästerung. Von beiden Talseiten rauschen viele Bergbäche herunter und sammeln sich zum Gentalwasser.


    Bei der Talstufe «Spitzigboden» treffen Sie auf die nächsten idyllisch gelegenen Alphütten am flachen Bachufer, wo Käse zum Verkauf angeboten wird. Am Ende des Bergwaldes geht das Tal allmählich in Alpweiden über, auf denen uralte, knorrige Bergahornbäume stehen.


    Kurz vor dem Talboden von Schwarzental überqueren Sie auf einem Steg den Wasserlauf der «Jungibäch», die man als Naturwunder bezeichnen kann. Sie sprudeln auf breiter Front in mehreren Quellströmen aus waagrechten Felsspalten heraus und rauschen in schönen Kaskaden über die senkrechte Felswand herunter. Der Ursprung dieser ergiebigen Quellen konnte bis jetzt, auch nach intensiver geologischer Forschung, noch nicht vollständig geklärt werden. 

    Auf einem flacher werdenden Wiesenweg gelangen Sie kurz darauf zu den Alphütten von «Schwarzental» und sollten sich hier eine Rast im gleichnamigen historischen Gasthaus gönnen. In den urigen, renovierten Gasträumen erfahren Sie aus den alten Fotodokumenten an den Wänden, dass dieses historische Haus schon zu Säumerzeiten als wichtiger Stützpunkt und Herberge gedient hat. 


    Unterhalb des Gasthauses befindet sich, umgeben von Alpweiden, eine alte Alphütte, die noch im neunzehnten Jahrhundert als Umladestation für den Warenverkehr diente. Hier endete nämlich damals der vorläufige Wagenweg herauf von Innertkirchen und alles musste auf Saumpferde umgeladen werden.


    Nach dem steileren Geländeabschnitt im engen Schwarzental wird das Tal weiter unten wieder flacher und Sie wandern für längere Zeit auf dem bequehmen Alpsträsschen dem Gentalwasser entlang. Fast am unteren Talende angelangt, treffen Sie auf eine grössere Alpsiedlung, den «Gentalhütten», wo verschiedene Alpprodukte angeboten werden.
    Das klare Gentalwasser schlängelt sich hier noch ruhig durch das breite Hochtal bis zum oberen Rand der Militalschlucht, wo Sie an einer Abzweigung über eine Brücke einen kurzen Abstecher (nur 5 Min.) nach links zum alten Restaurant «Wagenkehr» machen sollten.


    Das darunter liegende Milital war jahrhundertelang ein bedeutender Ort für die Verarbeitung von Eisenerz, das in den Felshängen oberhalb des Gentals abgebaut wurde. In der Schlucht wurden mit Wasserkraft mehrere Anlagen betrieben, wie Mühlen, Stampfen und Sägereien. Ausserdem wurde in Hochöfen, von denen heute nur noch überwachsenen Mauerreste vorhanden sind, Eisenerz geschmolzen.

    Ihr Weg nach Innertkirchen geht aber wieder zurück bis zu der Abzweigung am Gentalwasser und biegt hier rechts ab auf einen Fahrweg entlang dem Berghang. Durch den folgenden Wald geht es hinab nach Boden und anschliessend kommen Sie in das alte Dörfchen Wiler. Hier oberhalb von Innertkirchen war ein wichtiger Kreuzungspunkt der Saumwege aus dem Gental (Jochpass) und aus dem Gadmertal (Sustenpass).


    Am Wegrand fällt Ihnen sofort ein grosses, aussergewöhnliches Holzhaus auf, das «Fääldhuus» genannt wird. Es wurde etwa um 1560 in aufwändiger Architektur erbaut und gehörte einem reichen Mann, der vermutlich mit der Säumerei zu tun hatte. Gleich darunter, an einer Kurve der Sustenpassstrasse, erblicken Sie das idyllisch gelegenen «Landgasthaus Tännler», mit seiner malerischen, alten Holzfassade. Ein Besuch der heimeligen Gasträume lohnt sich. Das Haus mit seiner romantischen Atmosphäre wurde im Jahre 1633 erbaut. Bei Umbauarbeiten im Jahr 1964 stiessen Archäologen auf römische Grundmauern und Spuren eines alten Hospizes.

    Sie überqueren anschliessend auf dem letzten Wegabschnitt die Schlucht des Gadmerwassers und die Sustenpassstrasse. Nach einem kurzen Waldstück erreichen Sie bald darauf die Talebene von Innertkirchen und beim alten Hotel Post einen heute noch bedeutenden Verkehrsknotenpunkt im Passverkehr. Hier treffen Sie auf die Sbrinz-Route vom Brünigpass über Meiringen und die Grimselpass-Route über Guttannen. Der alte Etappenort bietet in mehreren komfortablen Hotels und Gasthäusern vielseitige Übernachtungsmöglichkeiten. 


    Nächster Wegabschnitt: Wiler-Guttannen